Den Begriff der fotografischen Malerei macht sich der 1968 in Gütersloh geborene Winfried Becker in seinen aktuellen Arbeiten auf unverwechselbare Weise zu Eigen. Wie der Fotograf und bildende Künstler hierzu ausführt, lässt sich aus der ursprünglichen Bedeutung heraus der Begriff der "Fotografie" auf sehr poetische Weise auch als "Lichtschrift" umschreiben. Somit erzählt jede seiner im Wunschbild Verlag gezeigten Arbeiten ihre eigene Geschichte als "Fotografische Malerei", die durch die Pinsel des Lichtes in malerischer Weise geschrieben wurde.
Basierend auf der Vorlage und Substanz eines Gemäldes mit all seinen Farbschichten, pastosen Aufträgen und Pigmentierungen bearbeitet Winfried Becker diese „Ausgangsmaterie“ fotografisch durch Vergrößerungen, Verzerrungen und kinetische Abläufe, welche die eigentliche Aura des gemalten Werkes auch im Zeitalter seiner technischen Reproduzierbarkeit – frei nach Walter Benjamin – auf verblüffende Weise unberührt erscheinen lässt. Die entstehenden Oberflächenwirkungen überraschen als gemalt scheinende Farbflächen, die physikalisch so jedoch nicht im traditionellen Vorgang des Malens möglich wären.
Winfried Becker ist seit 1985 künstlerisch tätig, wobei ihn sein Werdegang medienübergreifend zur derzeitigen künstlerischen Ausdrucksform einer Symbiose aus Malerei und Fotografie geführt hat. Nach einer Ausbildung zum Lithographen in den Jahren 1987 bis 1990 folgte ab 1994 ein Studium an der Akademie für Kommunikation in Kassel, sowie ab 1998 ein Studium an der Freien Kunststudienstätte in Ottersberg, die bereits von seiner freiberuflichen Tätigkeit als Kommunikationsberater begleitet wurden. Ab 1998 folgte eine Reihe von viel beachteten Ausstellungen und Werkprojekten im nord- und westdeutschen Raum. Als renommierter Kommunikationswirt, Fotograf und Spezialist im Schnittbereich verschiedener visueller Medien lebt und arbeitet Winfried Becker heute in der Nähe von Bremen.