Zu den herausragenden Persönlichkeiten der Kunst- und Kulturgeschichte gehörte das am 6. März 1475 in Caprese (Toskana) geborene Universalgenie Michelangelo Buonarroti, neben Leonardo da Vinci einer der prägendsten Renaissancekünstler an der Schwelle der Neuzeit. Als Hauptmeister der Hochrenaissance und führender Wegbereiter des Manierismus war er maßgeblich an der Entwicklung von Perspektive und Raum sowie an einer allgemeinen Theorie der Schönen Künste beteiligt, mit der die Kunst und Formensprache des Mittelalters endgültig überwunden wurde. Zu seinen berühmtesten Arbeiten gehören die Deckenfresken der Sixtinischen Kapelle in Rom (u.a. "Die Erschaffung Adams") und die überlebensgroße Skulptur des David in Florenz.
Michelangelo verkörperte als Maler, Bild-hauer und Architekt einen neuen Typ des Künstlers, der sich als freischaffender "Unternehmer" weitgehend frei von den Zwängen und Auflagen des Mäzenatentums der Fürstenhöfe und Adelshäuser seiner Kunst widmen konnte. Er starb am 18. Februar 1564 in Rom.