Der freie und offene Umgang mit dem Medium Farbe und die Neugierde auf ständig neue künstlerische Prozesse sind die Ausgangsbasis der Malerei der 1960 in Nordhorn geborenen Angelika Metten. Geprägt wurde Ihr künstlerischer Werdegang durch das Umfeld der Textilindustrie der Stadt, die in den fünfziger bis siebziger Jahre eine Hochburg der Textilfertigung in Westdeutschland war. Angelika Metten durchlief eine gründliche Ausbildung als gelernte Textilzeichnerin und Designerin, die ihr handwerkliches Spektrum auf alle Formen der Malerei und Grafik erweiterte. Dies führte zu einer souveränen Beherrschung unterschiedlichster Techniken wie Aquarell, Pastell, Kohle, Radierung, Holzschnitt und schließlich der Öl- und Acrylmalerei. Ab 1978 erweiterte Angelika Metten Ihre künstlerischen Ausdrucksformen durch zahlreiche Kunstseminare. Es folgten erste Einzel- und Gruppenausstellungen. Ab 1997 lehrte Sie als Dozentin in Nordhorn Aquarellmalerei und eröffnete 2001 ihre eigene Galerie. Ihre Lehrtätigkeit als Dozentin für Aquarell- und Acrylmalseminare führte sie parallel im eigenen Atelier weiter.
In Ihrer Malerei erkundet Angelika Metten die Einflüsse der freien Natur unter den sich veränderten Lichtverhältnissen der unterschiedlichen Tages- und Jahreszeiten. Sich im Laufe der Jahre vom Kleinformat zur großen Arbeiten öffnend, fand folgerichtig eine Abwendung von realistischen und naturalistischen Ausdrucksformen hin zu stilisiert-abstrahierenden Kompositionen statt. Trotz einer kraftvollen Acrylmalerei voller Pastosität, Schichtentiefe und Detailreichtum in einem farblich gedämpften und zurückgenommenen Auftrag ist die Komposition aufgrund ihrer künstlerischen Prägung durch grafische Andeutungen von Landschaften, skizzenhafte architektonische Elemente und feine wie flüchtige Linien und Konturierungen geprägt. Insbesondere der reizvolle Gegensatz zwischen den abstrahierenden tief und schwer wirkenden Farbflächen mit ihren zeitweiligen Verweisen auf keramische Materialität und den angedeuteten zarten grafischen Linien und Strichen macht ihre Arbeiten unverwechselbar. Dadurch gewinnen insbesondere ihre kompositorisch großen wie farblich schweren und dichten Bilder eine poetische und anmutig-leichte weitere Dimension, die sich häufig erst auf den zweiten Blick erschließt.